Publikationen

Leben Macht Schreiben. Gesundheit als (Schrift-) Effekt der Biopolitik.

Wir leben in einem Zeitalter der Gesundheit, zumindest der allseits erstrebten Gesundheit. Ein unüberschaubares Konglomerat von Diskursen, Praktiken und Wissensformen ist rund um das Thema angesiedelt, es reicht von der Ursachenforschung über Resilienz bis zur Burn-Out-Behandlung, von Gymnastikkursen in Fitnessstudios und veganem Essen bis hin zu staatlichen Präventivmaßnahmen gegen Krebserkrankungen, von politischen Kampagnen wie dem Anti-Raucher-Volksbegehren bis zu neoliberalen Methoden der Selbstoptimierung… 


Riskante Bewegungspraxen.

2001 springen Hannes Arch und Ueli Gegenschatz, zwei Base-Jumper, das erste Mal die Eiger-Nordwand hinunter. Dieser Sprung ist zugleich ein engelsgleicher Flug, voll Leichtigkeit, Freiheit und Intensität, und auch ein höchst riskanter Sturz in die Tiefe, der tödlich enden kann. Ausgehend von dieser Ambivalenz werden folgende Fragen gestellt: Inwieweit gelingt es gesellschaftlichen Sport- und Gesundheitsimperativen am Körper anzudocken, um das Subjekt zu steuern ? Inwieweit kann sich das Subjekt dieses Steuerungsmechanismen aber auch durch „Praktiken der Freiheit“ (Foucault) entziehen?

Facetten der Moderne.
Alpinistische Praktiken im Spiegel der Gesellschaft 

Der Alpinismus als Kind der Moderne trägt sowohl deren rationalistische und fortschrittsgläubige als auch deren (post-)romantische und fortschrittskritische Seite in sich. Seine Geschichte und Gegenwart sind gekennzeichnet durch eine Vielfalt unterschiedlicher und mitunter auch gegensätzlicher Motive und Praktiken.

Foucault, die Viktorianer und Wir.
Selbstgestaltung und Experimentierfreudigkeit im Berg- und Trendsport.

Michel Foucault, der große französische Philosoph (1926–1984), zeigt auf, wie Machtmechanismen in der modernen Gesellschaft funktionieren, wie sie am Körper andocken, indem sie Zeit und Raum verregeln. Er zeigt aber auch auf, wo und wie wir Zwischenräume zur Selbstgestaltung finden können.

„Freund, Du hast Zeit“.
Eine kulturwissenschaftliche Suche nach dem Verbleib von Erlebnis, Freiheit und Beschaulichkeit beim Bergsteigen.

Stetige Beschleunigung und enormer Leistungsdruck prägen unsere spätmoderne Gesellschaft. Wie wirken sich diese gesellschaftlichen Dynamiken auf das Bergsteigen aus? Und: Gibt es Gegenentwürfe dazu?

„Ich bin ein eher zerbrechlicher Mensch….“. 
Reinhold Messner: Vom bewegten Bergsteiger zur ganzen Männlichkeit.

Reinhold Messer vollbrachte von den 1970ern bis in die 1990er Jahre nicht nur alpinistische Höchstleistungen, er prägte den alpinistischen Diskurs wie kein anderer. Heroische bergsteigerische Ideale hinterfragend, begann er, Gefühle wie Angst und Einsamkeit zu thematisieren. Warum er dennoch ein wirklich „männlicher“ Mann (Sophia Loren über Messner) blieb, zeigt die Autorin leicht ironisch auf.

Vom Kleinglockner zur Kletterwand

Ein kleiner Rundgang auf schmalen Pfaden zum Thema Berg, der einerseits von der Besteigung des Kleinglockners 1799 über „Die Herrschaft der Zahl… und dem Ende der Mythen“ zu den Bergen als Sehnsuchtsräumen führt, und anderseits über den symbolischen Aufstieg und Fall des modernen Subjekts der „verloren gegangenen“ weiblichen Geschichte des Alpinismus und gegenwärtigen Inschriften in die Kletterwand nachspürt.